Pseudorchis albida ssp. tricuspis/Dreizackiges Stumpfspornw.

Pseudorchis albida ssp. tricuspis/Dreizackiges Stumpfspornw.

Beitragvon Admin » Do 19. Jan 2012, 18:00

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8.7.2010 ÖK104 83a/59b F174/ 5501/ Pseudorchis albida subsp. tricuspis cf. / Schneealpe / Kutatschhütte - Schneealpenhaus /

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Re: Pseudorchis albida ssp. tricuspis/Dreizackiges Stumpfspo

Beitragvon bade » Fr 18. Okt 2013, 17:31

Ungeklärte Probleme um Pseudorchis albida in den Alpen
Nach E. KLEIN sind in Mitteleuropa bei Pseudorchis albida (L.) A. & D. LÖVE2 ökologische Unterarten zu
unterscheiden, subsp. albida und subsp. tricuspis (BECK) E. KLEIN, die sich wie folgt unterscheiden:
ssp. albida ssp. tricuspis
Lippenform (= Länge Mittel-/Seitenlappen):
a) am Einschnitt zwischen Seiten- und Mittellappen ist die Länge der beiden Seiten
etwa 1 : 2 etwa 1 : 1
b) die Verbindungslinien der Spitzen von Seit en - und Mittellappen bilden einen Winkel von
etwa 90° etwa 180°
Blütengröße (aus Blütenanalyse!):
Länge der seitlichen Sepalen 2,9 (2,6-3,2) mm 3,4 (3,0-3,9) mm
Länge der Lippe 2,5 (2,2-2,8) mm 3,1 (2,8-3,4) mm
Lippenfarbe grünlich-/ gelblichweiß kräftiger gelb
Blüten deutlich nickend fast waagrecht
Blütenduft schwach stark, vanilleartig
größte Breite des 2. Laubblatts oberhalb der Mitte in oder unterhalb der Mitte
Blattfarbe dunkelgrün gelblich grün
Zähne am Brakteenrand dicht, gleichmäßig, dreieckig fehlend oder ungleichmäßig,
(Brakteenspitze) kleiner, abgerundet
Standort kalkf reie, saure, tiefgründige flachgründige Kalkböden
Humus- oder Lehmböden
Einige typische Begleitpflanzen Borstgras (Nardus stricta) Blaugras (Sesleria varia)
Arnika (Arnica montana) Polstersegge (Carex firma)
Katzenpfötchen (Antennaria) Silberwurz (Dryas octopetala)
Blutwurz (Potentilla erecta) Aurikel (Primula auricula)
Heidekraut (Calluna vulgaris) Teufelskralle (Phyteuma orbiculare)
Im letzten Jahr haben aber verschiedene Beobachter an unterschiedlichen Fundorten Pflanzen beobachtet,
die nach Lippenform und Blütenduft der subsp. tricuspis entsprechen, aber auf sauren Gesteinen (Gneis,
Glimmerschiefer, Hornstein) in den für die subsp. albida typischen säurezeigenden Pflanzengemeinschaften
wachsen.
Das bedeutet, dass entweder die morphologischen Merkmale zur Trennung beider Unterarten nicht ausreichen oder
(wahrscheinlicher) die tricuspis keine ökologische Unt erart ist, s ondern nur eine Varietät.
Um dieses Problem lösen zu können, sollte in Zukunft genauer auf solche tricuspis-artigen Pflanzen auf sauren
Standorten geachtet werden.
Notwendig ist außer Fotos (!) die Anfertigung von Blütenpräparaten: von mehreren Pflanzen aus dem unteren
Bereich des Blütenstandes eine Blüte mit Tragblatt entnehmen, zerlegen und die einzelnen Blütenblätter mit dem
Tragblatt zwischen Papier pressen. Nicht die Notizen zu den sonstigen Merkmalen (s. oben), Ort und Datum
vergessen!
Literatur:
E. KLEIN (2000): Pseudorchis albida subsp. tricuspis (BECK) KLEIN stat. nov., eine weitgehend übersehene,
calcicole, alpisch-boreale Sippe (Orchidaceae-Orchideae). - Phyton (Horn) 40(1): 141-159.
W. WUCHERPFENNIG (2002): Neues zu Pseudorchis albida s.l. – Jahresber. Naturwiss. Vereins Wuppertal, im Druck.
bade
 
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