Galium spurium / Grünes Klett- Labkraut

Galium spurium / Grünes Klett- Labkraut

Beitragvon Admin » So 9. Jan 2011, 18:48

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25.5.2008 ÖK60 77b/65a F120/ 2471/ Galium spurium / Raasdorf / Ruderalfläche nahe Bahnhof /

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25.5.2008 ÖK60 77b/65a F120/ 2471/ Galium spurium / Raasdorf / Ruderalfläche nahe Bahnhof /

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27.5.2008 ÖK60 77b/65a F120/ 2471/ Galium spurium / Raasdorf / Ruderalfläche nahe Bahnhof /

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17.6.2006 ÖK77 81b/64a F120/ 2471/ Galium spurium / Pöttsching /

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17.6.2006 ÖK77 81b/64a F120/ 2471/ Galium spurium / Pöttsching /

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17.6.2006 ÖK77 81b/64a F120/ 2471/ Galium spurium / Pöttsching /

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17.6.2006 ÖK77 81b/64a F120/ 2471/ Galium spurium / Pöttsching /

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20.10.2007 ÖK38 75b/59b F120/ 2471/ Galium spurium / Stratzing / Galgenberg /

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20.10.2007 ÖK38 75b/59b F120/ 2471/ Galium spurium / Stratzing / Galgenberg /

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Weitere Informationen in der Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol, 3. Auflage 2008
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Re: Galium spurium / Grünes Klett- Labkraut

Beitragvon Botanix » Di 30. Aug 2011, 14:24

Hallo,

ein alter Bekannter vom Marchfeld meldet sich wieder (25.Mai 2008).

Ich möchte Ihnen zu dieser tollen Internetpräsenz gratulieren und hoffe, dass ich nach meinem zufälligen hier vorbeikommen in Zukunft immer wieder zu Gast sein werde, auch für die eine oder andere interessante Diskussion!

Zu den Galium spuriums gibt es ein interessantes Detail: sie kommen, wie im Fischadler oder in Holzners (vorzüglichem) Ackerunkrautbuch beschrieben, in zwei Unterarten vor, die leicht an den Früchten zu erkennen sind: ssp. infestum (=vaillantii =echinospermum) mit aparine-ähnlichen Hakenborsten, sowie ssp. spurium ohne solche Borsten (Früchte glatt). Die Individuen auf den Fotos oben sind unschwer als ssp. infestum zu erkennen, wobei beim ersten Foto aus Pöttsching sowie den noch nicht fruchtenden Exemplaren ich das nicht sagen könnte (Unterscheidung nur durch die Frucht bekannt).

Schon die Verbreitung von G. spurium selbst ist wegen der oberflächlichen Ähnlichkeit, dem Häufigen gemeinsamen Vorkommen mit G. aparine und der selten erfolgenden Unterscheidung in der praxisbezogenen landwirtschaftlichen Literatur ungenügend bekannt.
Noch weniger genaues weiß man über die beiden Unterarten. Wikipedia sagt diesbezüglich:

"In Deutschland ist die Art zerstreut bis eher selten, vor allem in Bayern und Thüringen zu finden. Über die Verbreitung der beiden Unterarten ist nichts Genaues bekannt. In Österreich findet man das Kleinfrüchtige Kletten-Labkraut in allen Bundesländern zerstreut bis selten vor, während es in der Schweiz allgemein zerstreut aufzufinden ist."

Selbst HOLZNER und sein Dissertant RIES, die in Ö am weitesten in die Biogeographie der Segetalpflanzen vorgedrungen sein dürften, haben das Problem zwar diskutiert aber nicht weitgehend gelöst. Holzner (Holzner-Diss 1973:94) bezeichnet ssp.spurium als wärmeliebend und ssp.infestum als in kühlen Lagen vorkommend. Ries meint aus eigenen Beobachtungen, dass ssp. spurium nach seiner Interpretation älterer Angaben (die nur selten diese Ausprägungen, die ja auch erst im Fruchtzustand sichtbar sind, unterscheiden), fast nur in inneralpinen Trockentälern vorkommen dürfte und dort nur auf nährstoff- und basenreichen Böden. Er meint weiter (Ries-Diss 1991:30), dass sie aber v.a. in wärmeren Gebieten Österreichs viel weiter verbreitet ist, und bezieht sich dabei wiederum auf Holzner (l.c.), sowie auf Eva HAIN (Dipl. 1984:51) und drei weitere Autoren aus den beginnenden 80ern an, die sie als zunehmend und teils sogar häufiger als ssp.infestum bezeichnen; 1991 gibt es (Ries l.c.) eine Angabe für die Steiermark, dass sie viel seltener ist als die hakenfrüchtige Art.

Letztere Beobachtung trifft sich genau mit meiner im Marchfeld, ich habe nämlich diesen Unterschied genau beobachtet und nur 1x auf den Bioflächen des Hofes Adamah die ssp. spurium gefunden, dagegen stehen 29 funde der ssp. infestum.

Ich hätte mich nun für Ihre eigenen Beobachtungen interessiert, denn eine ungeklärte wissenschaftliche Frage (selbst wenn sie klein ist) ist natürlich interessant, vor allem, wenn sie ohne große technische Hilfsmittel bei Spaziergängen zu lösen ist. Vielleicht möchten Sie auch in der nächsten Vegetationsperiode helfen, diese Frage für Ostösterreich (oder auch andere Gegenden, was spannend wäre) zu klären, sozusagen "im Vorübergehen". Möglicherweise könnte man so ein Ergebnis auch einer kleinen Publikation anschließen.

Noch eine weitere Frage hätte ich: ich möchte ein paar Fotos in meine Diplomarbeit geben, evtl auch Bilder von Ihnen. Würden Sie etwas dagegen haben, natürlich unter namentlicher Nennung? Vielleicht mache ich auch Material digital auf einer beigelegten CD zugänglich, da wäre wiederum an Sie die Frage gestellt. Sie haben mir auch viele Fotos zur Verfügung gestellt (in hoher Qualität, nochmals vielen Dank, sie helfen mir immer wieder mich zu erinnern - nachdem ich damals großteils nur Fotos in schlechter Qualität gemacht habe). Erinnern Sie sich außerdem an den Namen des anderen "passionierten" Fotografen jener Exkursion? Von ihm habe ich nämlich sehr viele Fotos bekommen, aber leider weiß ich keinen Kontakt mehr für eventuelle Veröffentlichung.

So far, liebe Grüße!
D. Wedenig
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Re: Galium spurium / Grünes Klett- Labkraut

Beitragvon Admin » Sa 3. Sep 2011, 15:21

Hallo,
Die Anregung in der nächsten Vegetationsperiode besonders auf die beiden Unterarten/Varietäten von Galium spurium zu schauen greife ich gerne auf. Das Buch „ACKER(UN)KRÄUTER“ von W. Holzner und J. Glauninger schätze ich auch sehr, habe dort gleich bei Galium nachgeschlagen.
Alles andere in einer PN.
LG,
Rolf Marschner alias Admin
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